Dienstag, 19. Mai 2020

Wenn die Scheiße reicht ans Knie, hilft mitunter Poesie.


Was macht dem Narziß in der Pfütze
all sein Bildnis ihm zur Nütze
seines Egos all Gebrechlichkeit
von allem was dem Menschsein so entlegen
ist
und von ihm unendlich weit ?

Was soll es,
daß ich hier schreibe
und das Wort zum Verse treibe ?
Wem soll ich es schreiben auf den Leib
einem Kinde
einem Weib ?

Soll ich noch mehr der Worte ziehen
eines zu dem anderen
das trabende und schon
zu dem müde wandernden
und gebildet bald ein Werk
einen Wörterberg-
einen Golem,
fürwahr ein lieblich schönes Ungetüm.

Verrichte ich
Schichte ich
die Dinge weise
oder ist es Irrtum
eine menschlich kleine Reise
dessen was man Gedanken nennt
selbst wenn er keine Schranken kennt
und selbst wenn der Streif desselben heißer als die Sonne brennt ?

Für welchen Zweck,
für welchen Gott
skribiere ich
mal ein Wesen jener Worte keck
hohes Wollen
und geringen Spott ?

Für einen Leser, einen Kenner
alles in einer Rechnung
alles auf einem Nenner
alles wo es sich
auch gern
in sich
und
durch sich
-kehrt
und die Rechnung
nur auch wieder um eine Variable mehr beschwert ?

Ich kann die Welt den Leuten bieten
ich kann ein Geheimnis offenbaren, kann es hüten
Ich kann etwas entstellen
Den Schatten stell ich in das Licht
Und das Licht tu ich mit Dunkelheit erhellen.
Und erreiche, was ich nicht erreichen will
und erreiche das Erreichte nicht
und doch in diesem einen Tun alles:

Das eine lass ich stumm
und laß es
gut geschminktes Blasses
wie es sich nun einmal spricht
das andere gellt so schweigsam schrill
Das eine soll so sein
und doch auch wieder nicht.

Das was ich nicht sage
nicht zu provozieren wage
ist bei allem was ich dennoch in der Tat gewinne
Der Kehrwert ist in allem seiner innerlichen Sinne
hier in allem Grund gemeint:
Das was in der Welt besteht
ist nicht das,
was in ihr scheint !
Und das, was in ihr so gut verborgen
ist der Lichtstrahl
wie jener unsrer Sonne
an jedem
ganz geliebten Erdenmorgen.

Da tagt es schon
verzagt der Geist
der Papst in Rom
er knickt
und bückt
und alle Regenten fallen in das Schauspiel ein
wie der eine betet
ist es das gleiche
was der andere
auch verheißt
und zu einem Sauerteig verknetet.

Es kommen die Weisen,
die der Medizin
der eine ist wissend aus der Reagenz
der andere weiß vor lauter Weisheit der Tendenz
schon gar nicht mehr in seinem Amt ach wohin
Am Ende wird es ein Gemälde auf Leinen
mit einem erbärmlich kurzen Sinn
Sein Titel lautet:
"Es thront ein Gott über seinen Schweinen".

Es spielt ein Orchester
ganz ohne der Engel zirpendes Gestimm.
Es kommt das Ende ohne Schmuck der Kirchen aus
ohne fromme Worte
ohne Jesum
und seiner Speisung Schmaus
es reicht ein weltliches Dekret
als ob man nichts mehr
zu glauben
und
zu leben hätt`
Die Rabbiner wissen alles nicht zu deuten
pflücken der Thora weise Trauben
sprechen mal dieses
mal das andere
zu Moses treuen Leuten
als ob das, was einst auf dem Berge Sinai gesprochen
sei in einem Wahn von aller Niedrigkeit
nur in der Mode einer Kommunikation zerbrochen.
Ein Messias so verheißt man es den Frommen
werde nicht
dafür die Weisheit des Menschen über diese kommen.
Eine Krankheit, die keine sei
mache den Menschen
glücklich und frei.

Der Buddhist ist
der
der alles mit der Liebe küsst
und alles was so trübe schwer
in das Gegenteil verwandelt
und die Wahrheit mit der Illusion verschandelt.

Hiernymus Bosch ist der,
der es an die Wände mal
post mortem
und schon deshalb unbezahlt.

Was will ich mit diesen Zeilen sagen?:
Für die Dummen und die im Geiste Blassen
die es nicht kognitieren
und den Saum der Sache nicht an einer Franse fassen:
Die Einfalt schlägt mir auf den Magen.

Kommt das Nießen,
Kommt das Rotzen
Kommt das Fressen
Kommt das Kotzen.


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