Die jetzige Weltwirtschaftskrise ist nicht ein singuläres
Ereignis aus einer Ursache und einer Wirkung, und einem Grund und seiner
Entwicklung, sie ist teilweise ein ererbter Zustand, der auf Entwicklungen aus
100 Jahren Wirtschaft zurückgeht.
Der Kampf der Nationen um wirtschaftliche Vormacht ist so
alt wie die Industrialisierung - mindestens. Mit der großflächigen
Automatisierung und dem Stellenwert der Maschine wurde dieses Konzept der
Konkurrenz der Nationen fundamental, der erste Weltkrieg ließt sich eben auch
aus diesem Zusammenhang. Die Weimarer Republik war eine wirtschaftliche
Installation, die Reparationen eine wirtschaftliche Maßnahme, die Krise in den
1920ern war ein Vertagungswerk. Der Versailler Vertrag und das Jahr 1919 sind
dabei ein entscheidender Schlüssel in der Frage nach europäischer Integration
auf wirtschaftlicher Basis. Was noch als Schröpfung den deutschen Nationalismus
zu evozieren vermochte, versteht sich heute als Beitragsgemeinschaft auf
teilweiser Gegenseitigkeit, ob das nun Realwerte sind oder es um TARGET2 geht.
Gewichtig ist, daß aus der Wirtschaftskrise 1929 Probleme
hervortraten, deren Lösung bis heute nicht nachhaltig und systematisch gelungen
ist. Der Nationalsozialismus bot diese Lösungen auch nicht an, und mußte zum Raubmord
übergehen, sowenig konnte er Antworten auf die wirtschaftlichen Probleme geben.
Die Autobahnen, VW, die Automotiv - Branche war eine gut bestellte
Arbeitsbeschaffung, die aber erkennbar schon an der Sättigung des Marktes ein
erblickbares Ende nehmen mußte - wenn sich die Erfolgsgeschichte dieses Modells
auch sehr gut und lange hielt und gute Erzeugnisse jenem die Wiege verdanken.
Maschinen, Infrastruktur und Automobile, die Rüstung als Summengestalt dieser
Zweige. Das Problem ein Beschäftigungsmodell für eine Vollversorgung (nicht
Vollbeschäftigung) hinzubekommen konnte auch nicht mit der Ausgliederung der
Frauen als "Gebärfabriken" erreicht werden, wenn auch der suggestive
Erfolg ein gewaltiger war.
Erkennbar ist jedoch, daß die Aufstellung der BRD ein
direktes Erbmodell der NS - Wirtschaftspolitik war und das Potential der
Kriegsentwicklung in verschiedenen Momenten konsequent ausschöpfen konnte, ob
im Wiederaufbau, oder in der Fortentwicklung der im Kriege erforschten
technologischen Grundlagen.
Vor die Frage eines Vorgehens in Sättigung gestellt bot
keines dieser Modelle eine Lösung außerhalb von qualitativem oder quantitativem
Wachstum. Das quantitative Wachstum ist unmittelbar an die Innovation gebunden
und baut zwingend dependent zum qualitativen Wachstum aus der angewandten
Wissenschaft.
Mit dem Ausscheiden aus dem Wettbewerb im Bereich der
Elektronik war erkennbar, daß das innovative Potential der BRD abriss. VW und
MB, dann BMW und die Maschinenindustrie konnten restliche Potentiale der Stammtechnologie
mitnehmen. Mit der Entwicklung fortschreitender Elektronik konnten die
deutschen Unternehmen nicht mehr mithalten, die Standorte konnte keine Impulse
im wettbewerbsfähigen Umfang mehr emittieren. Der Rückbau der
Produktionskapazitäten und der Ausverkauf der Markennamen im Sektor der
Unterhaltungselektronik sind ein Großvorgang, der sich auf diesem Hintergrund
zu lesen hat.
Deutschland hat in der Gestalt von Siemens noch einen
letzten Impuls von sich gegeben, es versucht immer noch systematisch
hochkomplexe Segmente zu implementieren, aber der Kommerz mit Enderzeugnissen
ist großflächig verloren gegangen. Mit der Selbstaufgabe des Transrapid hat
Deutschland eine Willensäußerung in die Welt gesetzt auf jeden Fortschritt aus
sich und für sich verzichten zu wollen, statt dessen versuchte man das, was man
im Binnensegment nicht stimuliert bekam - wegen rotzdummer Politiker nicht
zuletzt - in China zu implementieren. Das Abwandern der Technologie und damit
der eingebrachten Entwicklungsleistung war faktisch besiegelt.
Wo keine qualitative
Innovation generiert wird ist der quantitative Zusammenbruch Programm.
Was die Autobahnen und VW für die Nazis, war die Agenda 2010
für die Sozis, beides sind Flickwerke mit einer absehbaren quantitativen Sättigungsfunktion
dem Grunde nach.
Der Staat als Antwort auf die fehlenden Impulse des Marktes
ist ein deutsches Erfolgsmodell, es ist aber auch das deutsche Problem
schlechthin.
DasV2- Programm hatte nicht zuletzt wegen mangelnder
Einsicht der Luftwaffe um jeden Pfennig zu betteln. So verhält es sich mit
jedem innovativen Potential. Marktwirtschaftlich ist aus der ewigen Bremse
halbgebildeter Politiker nichts zu holen, schon gar nicht, wenn die Politik
ideologisch auf den Programmen sitzt, wie Fafner und Fasolt auf dem
Nebelschatz.
Mit der Teilung Deutschlands ließen sich andere Effekte
generieren und um den Faktor der neuen Bundesländer bereinigt konnte der Westen
tatsächlich gut aufgestellt werden - und das unter alliierter Einbindung.
Explizit als Staat an und für sich, waren die Probleme nicht beseitigt worden.
Was Hitler improvisiert hatte, schluderte sich durch die
teilweise enormen Effekte hindurch, ob es um VW geht, oder um die, an die
Schwerindustrie angegliederten Wirtschaften. Mehr konnte Deutschland allerdings
nicht, weniger allerdings auch nicht.
Der Kampf der
Deutschen gegen die jüdische Intelligenz hatte übrigens ganz handfeste
wirtschaftliche Folgen.
Ohne die Schlüsselmathematik und ohne die physikalische
Grundlagenforschung, die teilweise und solide jüdisch war, mußte es in der
Absehbarkeit liegen, daß wenn man sich diese Intelligenz vernichtet, ein
Problem in potentiellen Rückgriff haben wird. Statt die Träger der
Schlüsselwirtschaft und ihre Assistenz zu binden und aus dieser Intelligenz
eine quantitative Wirtschafsgrundlage abzuleiten, vergaste man die Träger und
schaffte sich zudem die materielle Infrastruktur derselben durch schlichtes
Plündern aus der Welt.
Schon der Einsatz des Radars durch die Alliierten ließ
erahnen, daß es mit der Deutschen Vormacht auf der Grundlage von Elektronik als
Verwaltungsträger von Vorgängen in allgemeinem Verständnis dieser Technologie
nicht mehr weit her sein würde. Es kam zu großen prinzipiellen
Entwicklungsimpulsen auf vielen Ebene der Entwicklung, aber der integrierte
Nutzen war verspielt worden. Die Horten 9 war kein Ragout und keine ausgewiesen
brillante Konzeption.
Konzessionen sind kein Konzept, auch wenn die Improvisation
genial ist.
Man kann aber erkennen, daß sich das Problem der deutschen
Wirtschaftsaufstellung bis heute nicht nachhaltig geändert hat. Hartz4 ist ein
großer Nachweis dieses Problems, daß sich seit Mitte der 80er Jahre des letzten
Jahrhunderts zunehmend abzeichnete.
Das Strohfeuer der .com Branche war schnell verbraucht, SAP
ist der letzte deutsche Großerfolg, hernach kam kein Impuls mehr und der
Vorsprung ist nurmehr eine Marktpräsenz, aber keine Entwicklung über das Maß
des Bekannten hinaus.
Virtuelle Werte
machen keine qualitativ substantiierte Wirtschaft.
Es sind Besitzwerte geschaffen worden, aber bei weiten keine
wirtschaftlichen Implizitwerte in der Zirkulation.
Wenn heute ein Staat die Verstaatlichung als Modell
vorschiebt ein Problem scheinbar zu lösen, dann ist das nicht nur eine
waschechte Nazi- Methode, sondern auch die Zementierung der Aussage keine
qualitative - quantitativ substantiierte Wirtschaft auch nur stimulieren zu
können.
Das war auch nicht in der europäischen Integration zu
erreichen, wie man das hätte hoffen können.
Dazu kommt das immense Betriebsrisiko, daß in einem Staat
von DDR - Personal ausgeht, was einfach keinerlei gewachsenen Zusgang zu
westlichen Wirtschaftsparadigmen hat und selbige auch ontogenetisch nicht in
einem Maß erworben, daß man Strukturen abrufen kann. Es gibt Ausnahmen - Werner
Stiller der HVA ist eine solche, aber die sind selten und hängen an der
individuellen Intelligenz und dem Charakter der Person.
Außerdem muß man der HVA zugute halten, daß wer den
Kapitalist als Feind studiert die besten Voraussetzungen hat, einer zu werden. Die
halben Ideologiegläubigen ohne den Hass des Wissenden sind ein unglaubliches
Risiko.
Die Finanzkrise 2008 schleppt gewisse nicht wenige und
überzählige Effekte in die gegenwärtige Krise mit hinein. Die Krise des Jahrs
2019 trifft aber mit aller internationalen Veranlagung auf ein summiertes
binnenwirtschaftliches Problem in der Grundaufstellung Deutschlands.
Und die Corona - Pandemie hat mit diesem Zusammenhang nicht
das Geringste zu tun, sie ist bestenfalls ein von allen begrüßter Aufhänger um
dem Abgang der Lawine wenigstens in narrative Kissen gebettet zusehen zu
können.
Der Abverkauf der staatlichen Infrastruktur in den 1990ern
hat schon keinerlei Impuls hinterlassen, wenn man von der Errungenschaft von
Zugverspätungen und der für Kfz - Betriebe umsatzfördernden Wirkung von
Schlaglöchern einmal absieht.
Die Effekte sind so derart verspielt, daß man auf die
Verschuldung als Rettungsmodell zurückgreifen muß. Der Reaktor schmilzt sich
von Innen nach außen durch, der Staat verpfändete seit den 1990ern systematisch
sein Inventar für eine Hoffen auf Godot - Innovation, der die Grundlage aus
historischen Gründen schon fehlen mußte. AD - Trans, Daimler - Benz Aerospace
etc. diese ganzen Versuchte mit Blendwerken und großer Schnauze eine Technologie
zu stimulieren für deren Kern das grundlegende Verständnis fehlte, diese ganzen
Dinge laufen zusammen, in vielen verschiedenen Wirkungskomplexen, die sich
irgendwann in einer Vektorsumme binnenwirtschaftlich auswirken müssen.
Auf den Finanzmärkten gibt es zu jeder Zeit in jedem
möglichen Derivat einen Mitnahmeeffekt, man kann eine Seigniorage erleben, die
sich ihres Gleichen sucht, aber substantiell in die Wertschöpfung zurückfließen
um diese zu stimulieren tut aus dem Momentgewinn erst einmal nichts.
Das wird ein weiteres Gesicht der Krise werden, bis die
Einsicht bei den Investoren einschlagen wird, daß man nicht ewig nur melken
kann, ohne zu füttern. Auch das ist Erkenntnistheorie.
Man kann im Ergebnis nur sagen, daß es krachen wird, weil es
krachen mußte alle möglichen Faktoren sind dafür verantwortlich - nur nicht
Corona.
Und eine auf Corona aufgezogener Wirtschaftskrieg mit China
wird die Probleme insbesondere Amerikas auch nicht lösen, namentlich dessen
horrende technologische Rückständigkeit, so schon Messgerätehersteller in China
die Platinen kaufen, nicht länger aus dem Grund, weil es billiger ist, sondern
weil man selber für gewisse technologische Prozesse das Fertigung - Know - How
nicht mehr im industriellen Maßstab hat.
Die Falle der Rentabilität besteht darin, daß das Sparen
irgendwann mal unrentabel konkurrenzunfähig macht, weil man schlicht selber
nicht mehr in der Lage ist, den Markt mit dem Erzeugnis zu bestücken.
Outsourcing ist keine Rentabilitätssteigerung, es ist der
Ausweis ihres Scheiterns aus dem eigenen Unternehmen heraus.
Streng genommen ist jetzt die Zeit, daß man die gesamten
Grundannahmen der BWL über den Haufen schmeißen kann, wenn ein
Wissenschaftszweig nur eines hervorbrachte: Ein hoch fragiles Kartenhaus, daß
bei auch nur einem Anlaß zu Einzelfasern des Kartenpapiers zerfällt.
Der Betriebswirt ist die volle Gießkanne neben dem
Blumentopf der gezüchteten Probleme.
Was das Verspielen des normaldefizitären Bereichs der
qualitativen Innovation angeht, kann man gut und gerne fragen, welchen Einfluß
die Betriebswirtschaftlehre und ihre Inhalte am bestehenden Zustand haben und
in welche Wechselwirkung sie mit diesem getreten sind.
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