Montag, 4. Mai 2020

Die Krise, tausend Väter und eine Geschichte.


Die jetzige Weltwirtschaftskrise ist nicht ein singuläres Ereignis aus einer Ursache und einer Wirkung, und einem Grund und seiner Entwicklung, sie ist teilweise ein ererbter Zustand, der auf Entwicklungen aus 100 Jahren Wirtschaft zurückgeht.

Der Kampf der Nationen um wirtschaftliche Vormacht ist so alt wie die Industrialisierung - mindestens. Mit der großflächigen Automatisierung und dem Stellenwert der Maschine wurde dieses Konzept der Konkurrenz der Nationen fundamental, der erste Weltkrieg ließt sich eben auch aus diesem Zusammenhang. Die Weimarer Republik war eine wirtschaftliche Installation, die Reparationen eine wirtschaftliche Maßnahme, die Krise in den 1920ern war ein Vertagungswerk. Der Versailler Vertrag und das Jahr 1919 sind dabei ein entscheidender Schlüssel in der Frage nach europäischer Integration auf wirtschaftlicher Basis. Was noch als Schröpfung den deutschen Nationalismus zu evozieren vermochte, versteht sich heute als Beitragsgemeinschaft auf teilweiser Gegenseitigkeit, ob das nun Realwerte sind oder es um TARGET2 geht.
Gewichtig ist, daß aus der Wirtschaftskrise 1929 Probleme hervortraten, deren Lösung bis heute nicht nachhaltig und systematisch gelungen ist. Der Nationalsozialismus bot diese Lösungen auch nicht an, und mußte zum Raubmord übergehen, sowenig konnte er Antworten auf die wirtschaftlichen Probleme geben. Die Autobahnen, VW, die Automotiv - Branche war eine gut bestellte Arbeitsbeschaffung, die aber erkennbar schon an der Sättigung des Marktes ein erblickbares Ende nehmen mußte - wenn sich die Erfolgsgeschichte dieses Modells auch sehr gut und lange hielt und gute Erzeugnisse jenem die Wiege verdanken. Maschinen, Infrastruktur und Automobile, die Rüstung als Summengestalt dieser Zweige. Das Problem ein Beschäftigungsmodell für eine Vollversorgung (nicht Vollbeschäftigung) hinzubekommen konnte auch nicht mit der Ausgliederung der Frauen als "Gebärfabriken" erreicht werden, wenn auch der suggestive Erfolg ein gewaltiger war.

Erkennbar ist jedoch, daß die Aufstellung der BRD ein direktes Erbmodell der NS - Wirtschaftspolitik war und das Potential der Kriegsentwicklung in verschiedenen Momenten konsequent ausschöpfen konnte, ob im Wiederaufbau, oder in der Fortentwicklung der im Kriege erforschten technologischen Grundlagen.

Vor die Frage eines Vorgehens in Sättigung gestellt bot keines dieser Modelle eine Lösung außerhalb von qualitativem oder quantitativem Wachstum. Das quantitative Wachstum ist unmittelbar an die Innovation gebunden und baut zwingend dependent zum qualitativen Wachstum aus der angewandten Wissenschaft.

Mit dem Ausscheiden aus dem Wettbewerb im Bereich der Elektronik war erkennbar, daß das innovative Potential der BRD abriss. VW und MB, dann BMW und die Maschinenindustrie konnten restliche Potentiale der Stammtechnologie mitnehmen. Mit der Entwicklung fortschreitender Elektronik konnten die deutschen Unternehmen nicht mehr mithalten, die Standorte konnte keine Impulse im wettbewerbsfähigen Umfang mehr emittieren. Der Rückbau der Produktionskapazitäten und der Ausverkauf der Markennamen im Sektor der Unterhaltungselektronik sind ein Großvorgang, der sich auf diesem Hintergrund zu lesen hat.

Deutschland hat in der Gestalt von Siemens noch einen letzten Impuls von sich gegeben, es versucht immer noch systematisch hochkomplexe Segmente zu implementieren, aber der Kommerz mit Enderzeugnissen ist großflächig verloren gegangen. Mit der Selbstaufgabe des Transrapid hat Deutschland eine Willensäußerung in die Welt gesetzt auf jeden Fortschritt aus sich und für sich verzichten zu wollen, statt dessen versuchte man das, was man im Binnensegment nicht stimuliert bekam - wegen rotzdummer Politiker nicht zuletzt - in China zu implementieren. Das Abwandern der Technologie und damit der eingebrachten Entwicklungsleistung war faktisch besiegelt.

Wo keine qualitative Innovation generiert wird ist der quantitative Zusammenbruch Programm.

Was die Autobahnen und VW für die Nazis, war die Agenda 2010 für die Sozis, beides sind Flickwerke mit einer absehbaren quantitativen Sättigungsfunktion dem Grunde nach.

Der Staat als Antwort auf die fehlenden Impulse des Marktes ist ein deutsches Erfolgsmodell, es ist aber auch das deutsche Problem schlechthin.
DasV2- Programm hatte nicht zuletzt wegen mangelnder Einsicht der Luftwaffe um jeden Pfennig zu betteln. So verhält es sich mit jedem innovativen Potential. Marktwirtschaftlich ist aus der ewigen Bremse halbgebildeter Politiker nichts zu holen, schon gar nicht, wenn die Politik ideologisch auf den Programmen sitzt, wie Fafner und Fasolt auf dem Nebelschatz.

Mit der Teilung Deutschlands ließen sich andere Effekte generieren und um den Faktor der neuen Bundesländer bereinigt konnte der Westen tatsächlich gut aufgestellt werden - und das unter alliierter Einbindung. Explizit als Staat an und für sich, waren die Probleme nicht beseitigt worden.
Was Hitler improvisiert hatte, schluderte sich durch die teilweise enormen Effekte hindurch, ob es um VW geht, oder um die, an die Schwerindustrie angegliederten Wirtschaften. Mehr konnte Deutschland allerdings nicht, weniger allerdings auch nicht.

Der Kampf der Deutschen gegen die jüdische Intelligenz hatte übrigens ganz handfeste wirtschaftliche Folgen.

Ohne die Schlüsselmathematik und ohne die physikalische Grundlagenforschung, die teilweise und solide jüdisch war, mußte es in der Absehbarkeit liegen, daß wenn man sich diese Intelligenz vernichtet, ein Problem in potentiellen Rückgriff haben wird. Statt die Träger der Schlüsselwirtschaft und ihre Assistenz zu binden und aus dieser Intelligenz eine quantitative Wirtschafsgrundlage abzuleiten, vergaste man die Träger und schaffte sich zudem die materielle Infrastruktur derselben durch schlichtes Plündern aus der Welt.

Schon der Einsatz des Radars durch die Alliierten ließ erahnen, daß es mit der Deutschen Vormacht auf der Grundlage von Elektronik als Verwaltungsträger von Vorgängen in allgemeinem Verständnis dieser Technologie nicht mehr weit her sein würde. Es kam zu großen prinzipiellen Entwicklungsimpulsen auf vielen Ebene der Entwicklung, aber der integrierte Nutzen war verspielt worden. Die Horten 9 war kein Ragout und keine ausgewiesen brillante Konzeption.

Konzessionen sind kein Konzept, auch wenn die Improvisation genial ist.

Man kann aber erkennen, daß sich das Problem der deutschen Wirtschaftsaufstellung bis heute nicht nachhaltig geändert hat. Hartz4 ist ein großer Nachweis dieses Problems, daß sich seit Mitte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts zunehmend abzeichnete.

Das Strohfeuer der .com Branche war schnell verbraucht, SAP ist der letzte deutsche Großerfolg, hernach kam kein Impuls mehr und der Vorsprung ist nurmehr eine Marktpräsenz, aber keine Entwicklung über das Maß des Bekannten hinaus.

Virtuelle Werte machen keine qualitativ substantiierte Wirtschaft.

Es sind Besitzwerte geschaffen worden, aber bei weiten keine wirtschaftlichen Implizitwerte in der Zirkulation.

Wenn heute ein Staat die Verstaatlichung als Modell vorschiebt ein Problem scheinbar zu lösen, dann ist das nicht nur eine waschechte Nazi- Methode, sondern auch die Zementierung der Aussage keine qualitative - quantitativ substantiierte Wirtschaft auch nur stimulieren zu können.

Das war auch nicht in der europäischen Integration zu erreichen, wie man das hätte hoffen können.

Dazu kommt das immense Betriebsrisiko, daß in einem Staat von DDR - Personal ausgeht, was einfach keinerlei gewachsenen Zusgang zu westlichen Wirtschaftsparadigmen hat und selbige auch ontogenetisch nicht in einem Maß erworben, daß man Strukturen abrufen kann. Es gibt Ausnahmen - Werner Stiller der HVA ist eine solche, aber die sind selten und hängen an der individuellen Intelligenz und dem Charakter der Person.
Außerdem muß man der HVA zugute halten, daß wer den Kapitalist als Feind studiert die besten Voraussetzungen hat, einer zu werden. Die halben Ideologiegläubigen ohne den Hass des Wissenden sind ein unglaubliches Risiko.

Die Finanzkrise 2008 schleppt gewisse nicht wenige und überzählige Effekte in die gegenwärtige Krise mit hinein. Die Krise des Jahrs 2019 trifft aber mit aller internationalen Veranlagung auf ein summiertes binnenwirtschaftliches Problem in der Grundaufstellung Deutschlands.
Und die Corona - Pandemie hat mit diesem Zusammenhang nicht das Geringste zu tun, sie ist bestenfalls ein von allen begrüßter Aufhänger um dem Abgang der Lawine wenigstens in narrative Kissen gebettet zusehen zu können.
Der Abverkauf der staatlichen Infrastruktur in den 1990ern hat schon keinerlei Impuls hinterlassen, wenn man von der Errungenschaft von Zugverspätungen und der für Kfz - Betriebe umsatzfördernden Wirkung von Schlaglöchern einmal absieht.

Die Effekte sind so derart verspielt, daß man auf die Verschuldung als Rettungsmodell zurückgreifen muß. Der Reaktor schmilzt sich von Innen nach außen durch, der Staat verpfändete seit den 1990ern systematisch sein Inventar für eine Hoffen auf Godot - Innovation, der die Grundlage aus historischen Gründen schon fehlen mußte. AD - Trans, Daimler - Benz Aerospace etc. diese ganzen Versuchte mit Blendwerken und großer Schnauze eine Technologie zu stimulieren für deren Kern das grundlegende Verständnis fehlte, diese ganzen Dinge laufen zusammen, in vielen verschiedenen Wirkungskomplexen, die sich irgendwann in einer Vektorsumme binnenwirtschaftlich auswirken müssen.

Auf den Finanzmärkten gibt es zu jeder Zeit in jedem möglichen Derivat einen Mitnahmeeffekt, man kann eine Seigniorage erleben, die sich ihres Gleichen sucht, aber substantiell in die Wertschöpfung zurückfließen um diese zu stimulieren tut aus dem Momentgewinn erst einmal nichts.

Das wird ein weiteres Gesicht der Krise werden, bis die Einsicht bei den Investoren einschlagen wird, daß man nicht ewig nur melken kann, ohne zu füttern. Auch das ist Erkenntnistheorie.

Man kann im Ergebnis nur sagen, daß es krachen wird, weil es krachen mußte alle möglichen Faktoren sind dafür verantwortlich - nur nicht Corona.

Und eine auf Corona aufgezogener Wirtschaftskrieg mit China wird die Probleme insbesondere Amerikas auch nicht lösen, namentlich dessen horrende technologische Rückständigkeit, so schon Messgerätehersteller in China die Platinen kaufen, nicht länger aus dem Grund, weil es billiger ist, sondern weil man selber für gewisse technologische Prozesse das Fertigung - Know - How nicht mehr im industriellen Maßstab hat.
Die Falle der Rentabilität besteht darin, daß das Sparen irgendwann mal unrentabel konkurrenzunfähig macht, weil man schlicht selber nicht mehr in der Lage ist, den Markt mit dem Erzeugnis zu bestücken.

Outsourcing ist keine Rentabilitätssteigerung, es ist der Ausweis ihres Scheiterns aus dem eigenen Unternehmen heraus.

Streng genommen ist jetzt die Zeit, daß man die gesamten Grundannahmen der BWL über den Haufen schmeißen kann, wenn ein Wissenschaftszweig nur eines hervorbrachte: Ein hoch fragiles Kartenhaus, daß bei auch nur einem Anlaß zu Einzelfasern des Kartenpapiers zerfällt.

Der Betriebswirt ist die volle Gießkanne neben dem Blumentopf der gezüchteten Probleme.

Was das Verspielen des normaldefizitären Bereichs der qualitativen Innovation angeht, kann man gut und gerne fragen, welchen Einfluß die Betriebswirtschaftlehre und ihre Inhalte am bestehenden Zustand haben und in welche Wechselwirkung sie mit diesem getreten sind.

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