Samstag, 24. August 2024

Korvette Braunschweig spielt Starwars: Das Imperium als Identität: CG Jung und Tilmann Moser

 Mit etwas Tiefenpsychologie kann man sich einiges aus dem Auftritt der Korvette "Braunschweig" zusammenreimen. 

Sie halten sich für das Imperium und der Kapitän denkt "ich bin Darth Vader" ?

Daß die Preußen geborene diplomatische Trampeltiere waren, ist jedem bekannt, der mit Geschichte etwas näher zu tun hat. Aber den Briten zu servieren "Wir sind das Imperium", das ist deutscher Humor und der ist so fetzig wie eine deutsche Jazz - Band. 

Man wird wie immer drüberbügeln, aber eigentlich ist das ein Fehltritt der Sonderklasse. Da kommt eine Aggression raus, die auf den ersten Blick gar nicht mal so auffällt. 

Starwars ist in der Frage des Imperiums eine Verarbeitung Hitler- Deutschlands. 

Jetzt kann man sich durchaus die Frage stellen, was einen Kapitän in einer ökonomischen Krise dazu bewegt die Korvette in diesen Kontext zu stellen. 

Er hätte auch zur Anerkennung an den Gasthafen ein englisches Stück spielen können. 

England ist Jedi, Deutschland das Imperium. 

Dahinter könnte tatsächlich die deutsche Fatalität der Ausweglosigkeit vor sich und der historisch nicht durchbrochenen Rolle stehen. 

Die City of London als Gegner der sterbenden deutschen Industrie.

Das Unterbewußtsein ist ein ganz gewaltiges Teufelchen. Und den Grund für diese Starwars - Aufführung der Braunschweig wird man auch wahrscheinlich nur bei diesem Teufelchen finden. 

Ich glaube, daß in diesem geschissenen Witzchen etwas steckt, was gar nicht mal so lustig ist, da steckt wirklich das Imperium drin, oder soll man das deutsche Wort für Imperium nutzen: "Das Reich".

Tilmann Moser: "Politik und seelischer Untergrund". 

Psychoanalyse ist erst einmal hypothetisch, aber die Hypothese folgt einer psychosozialen - und historischen Implikation bekannter Einflußgrößen. 

Ufos, Flugscheiben, Wunderwaffen, Todesstern. Das sind gekoppelte Begriffe und die tauchen meistens in diffusen Selbstbildern auf. 

Es kann durchaus sein, daß die Deutschen ihren (selbstverschuldeten) Niedergang als "Krieg" begreifen und einen Trutz entwickeln, der dann zur Identifikation "Imperium der Galaxis" führt. Größenwahn und Selbstüberschätzung sind dabei die Grundlage, aber auch eine historisch wiederkehrende Größe innerhalb der deutschen Veranlagung. 

Dieser "Kampf gegen Rechts", die Einführung des Nationalsozialismus als täglichem Inhalt auf diesem Vehikel, die Hitlerisierung der Gesellschaft durch einen Kampf gegen ihn in jeder anderen Meinung, denn der gewillkürten führenden solchen. Das sind Dinge, die tiefenpsychologisch zu betrachten sind und auch mithin nur in diesem Bereich einen gewissen Sinn ergeben. 

Die Tatsache zwei Weltkriege verloren zu haben und am Holocaust gescheitert zu sein hat in den Deutschen kollektiv etwas hinterlassen, daß man in seiner Psychodynamik nicht unterschätzen sollte. 

Die Erfahrung des Niedergangs erweckt etwas in den Deutschen: Die Sehnsucht nach ihrem Heiland, der sie aus der Krise führen möge: Das Schmachten nach Lohengrin und dem Gottesgericht. 

"Wir sind ein Kriegsschiff des Imperiums" und ... "Das Imperium schlägt zurück". 

Wenn die Deutschen zunächst unterbewußt den Westmächten an Nordstream 2 und damit dem Niedergang der Industrie die Schuld geben, dann kann man sich noch auf einige Auferstehungen längst vergangen geglaubter Artefakte der Geschichte gefasst machen. 

CG Jung war ein Pionier und mitunter pathetisch und exaltiert, aber sein Konzept einer Realität, die mithin nur aus dem Unterbewußtsein und dem überhaupt Unbewußten entsteht, ist ein Schlüssel zu Dingen, die aus dem Chaos der Ereignisse etwas Logisches zu formen vermögen. 




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