Mittwoch, 6. März 2024

"Qualifikationen" deutscher Militärs: Grundlagen der Elektronik werden wohl im höheren fliegerischen Dienst nicht mehr verlangt.

Jeder Amateurfunker muß die Übertragungsarten kennen und jeder Funker (wozu auch ein selbst - funkender Pilot zählt) muß die Grundbegriffe der Datenübertragung kennen.

Jeder, der ein AZF, ein Zeugnis für den Flugfunk besitzt muß ein Mindestmaß an Kennentnissen über Technik vorweisen können. 


Es ist eben nicht nur ein Versehen oder ein Mißgeschick, wenn ein General über offene Leitungen seine "Verbündeten" offenbart, es ist in etwa so als würde einem Richter beim Tippen eines Protokolls auf einmal ein Buchstabe des Alphabets entfallen, oder ein Dozent für Mathematik würde die Existenz der Zahl 9 vergessen. 

Es gibt Dinge, die "lernt" man nicht, die hat man einfach zu wissen, wie beim Autofahren die Vorfahrtsregeln. 

Wenn hier Lücken entstehen, und sich hingegen einer produziert, dann ist der Betreffende aufgrund seines Narzissmus in Verbindung mit dem Übergehen von Standards aus dieser Disposition heraus schlicht nicht mehr tragbar, dann hat der Drang zur Selbstdarstellung einfach das Maß der Dienstfähigkeit übersteuert. 

Was hätte denn sonst noch alles in dieses Gespräch gepasst, wenn jemand vor lauter Selbstverliebtheit die grundlegenden Regeln verletzt ? Eine kumpelhafte Plaudertasche in der höchsten militärischen Führung ?

Was passiert wenn so jemand in höhere Nato - Strukturen eingeweiht ist und der Geltungsdrang abermals zu irgend einem Durchsickern von Informationen führt ? Jeder kann den Narzissmus herausfordern, jeder kann ein Gespräch anzetteln und die Prahlerei und das Getue wird zum Sicherheitsrisiko. 

Narzisstische Dispositionen sind etwas, was man eben nicht, wie ein Landelicht einfach ausschalten kann. Sie brechen immer wieder durch und sind fast nicht austherapierbar.

Solche Dinge, wie eine charakterliche Bewertung und die daraus nötigen und richtigen Schlußfolgerungen gehören in den Rapport für jede höhere militärische Laufbahn. Das muß ein Standard sein, weder ausufernd hörige, noch geltungssüchtige Personen in den Positionen zu haben, in denen es eben nicht auf Beliebtheit ankommt, sondern um eine professionelle Krisenfestigkeit geht. Und diese setzt voraus, daß ein Militär im gehobenen Dienst sich auch so ausdrückt, wie man es von einem mittleren Diplomaten erwartet und nicht wie beim Bier - Treffen  mit Kumpels vor dem Besuch auf dem Kiez. 

Wenn eine Armee nicht mehr zu bieten hat als solche Formate, dann ist ihr Aufbau in sich marode und die Struktur umfassend gescheitert. 

Weder ist die fundierende Politik, die solche Zoten entläßt, noch die militärische Führung in dieser Form zu halten. Bleiben solche Pannen im Bereich hochkarätiger Inkompetenz ohne tiefere Konsequenzen, außer dem Professionalisieren des Kaschierens, legt das eine innere Schwäche offen, die den anderen Blöcken nicht verborgen bleiben wird. 

Einstellungstests müssen zwingend die Veranlagung zur Selbstdarstellung untersuchen und psychologisch muß man prüfen, wie reflexionsfähig jemand in einer Gruppensituation das Ich im Griff hat, auch gegen jede Kollegialität eine Erkenntnis umzusetzen und wenn ein Beliehener eingreift und den Befehl zum Schweigen oder zum Wechsel auf eine gesicherte Kommunikation erteilt. 

Diese Fähigkeiten zur Analyse der kommunikativen Vorgänge in ihrer Staffelung sind tatsächlich jedem Piloten abzuverlangen, zumal wenn er nominell befähigt ist atomwaffenfähige Flugzeugtypen zu fliegen. 

Das Umschalten auf gesicherte und verschlüsselte Kommunikation ist ein Standardverfahren bei allen Angelegenheit der Sicherheit, zumal in der Frage von aktiven Konflikten. 

Auch muß man erwarten können, daß ein Mitglied des Militärs weiß, daß er selbst über Kollegen, die nicht anderweitig authentifiziert sind, keine Inhalte über andere Streitkräfte offenbart. Gerade bei KI kann immer ein Modulator am anderen Ende sitzen mit einem begabten Schauspieler. Hier sind Verfahren zu verlangen, wie sie jeder Internet - Verkäufer vorhalten muß um die Echtheit der Transaktion zu prüfen. 

Jeder einfache Telefonist in einer Botschaft muß über solche Dinge Bescheid wissen. 

Jeder analoge Agenten - Funk verfügte früher über Zahlen - und Buchstaben - Reihen zur gegenseitigen protokollarischen Echtheits - Anfrage. Kein Offizier durfte früher auch nur ein "normales" Telefon anfassen, wenn es um Inhalte aus den Kommandostrukturen ging. Weder durften Lieferanten genannt noch Inhalte auf öffentlichen Leitungen gesprochen werden. Offenbar verstehen die hochrangigsten deutschen Soldaten nicht mehr die Strukturen, die in den 1970er Jahren jedem Wehrpflichtigen geläufig waren. 


Vor 50 Jahren hätte dieser Vorfall zu einer umfassenden korrigierenden Regierungskrise geführt. Wenn heute keine Konsequenzen in der Struktur folgen werden, ist das das High - End von "alternativlos" und Morbus - Mutti. 














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